Ja zum AVA-Beitritt

Appenzeller Zeitung, 24. September 2012

Die Behörden von Speicher und Rehetobel haben ihren Stimmbürgerinnen und -bürgern vorgeschlagen, dem Abwasserverband Altenrhein (AVA) beizutreten; gemeinsam wollen die beiden Gemeinden die Anschlussleitungen ans Netz des AVA erstellen; der Kanton wird dies mit 30 Prozent Anteil subventionieren. In beiden Gemeinden ergaben sich klare Resultate. In Rehetobel erfolgten 503 Ja zu 27 Nein (Stimmbeteiligung 43,4 Prozent), in Speicher stimmten dem Beitritt 1346 zu, 164 lehnten ihn ab (Stimmbeteiligung knapp 50 Prozent).

Kantonsrat erkundigt die Region

Alle vier Jahre findet er statt, der Ausflug der St. Galler Kantonsräte. Zu Ehren von Ratspräsident Felix Bischofberger führte die Reise dieses Jahr nach Rorschach, Altenrhein und Thal. Allerdings waren die Rätinnen und Räte dieses Mal nicht gemeinsam als gigantische Reisegruppe unterwegs, sondern hatten sich im Vorfeld für einzelne Ausflugsziele entschieden.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen in St. Gallen erkundeten die Politikerinnen und Politiker die Region dann unterteilt in neun Gruppen. Auf dem Programm standen dabei eine Führung durch die Hundertwasser- Markthalle und den Flugplatz Altenrhein oder der bei den Politikerinnen und Politiker äusserst beliebte Rundgang durch den Betrieb der Stadler Rail. Auch der Besuch des Festungsmuseums in St. Margrethen oder eine Führung durch die Holding AG standen den Räten zur Auswahl.

Rorschach entdecken
Die Gruppe, die sich für das Programm in Rorschach entschieden hatte, startete mit einem Besuch im Museum im Kornhaus. Hermann Fuhrimann, Präsident der Ortsbürgergemeinde Rorschach, zeigte den Teilnehmenden, was «Erlebnismuseum» bedeutet. Unter dem Motto «erfahren, experimentieren und entdecken» präsentierte er verblüffende optische Täuschungen, knifflige Denkaufgaben und erzählte Wissenswertes über Rorschachs Entwicklung im Laufe der Jahrhunderte.

Anschliessend begab sich die Gruppe auf einen Rundgang durch die Stadt Rorschach mit den beiden Stadtführerinnen Verena Plassard und Susan Widrig. Die Kantonsräte erhielten einen Einblick in die Rorschacher Geschichte, in der vor allem der Hafen als «Nervenzentrum» eine bedeutende Rolle gespielt hat. Hier begann auch die einstündige Stadtführung, welche die Politikerinnen und Politiker durch die Mariabergstrasse zum Amtsgericht, dann weiter zum Rathaus und anschliessend wieder zum Hafen führte. Die Gruppe um Kantonsratspräsident Felix Bischofberger besichtigte in Altenrhein die Anlage des AVA Abwasserverbandes. Christoph Egli, Geschäftsleiter der AVA, führte die 27 Politikerinnen und Politiker durch seine Abwasserreinigungsanlage und informierte dabei über den «Paradigmenwechsel in der Energieproduktion». Er erklärte insbesondere, wie in Altenrhein Speiseabfälle von Detailhändlern zu Energie würden und so als Wärme und Strom wieder genutzt werden können. Anschliessend besuchte die Gruppe den Rheinspitz, wo sie über die Renaturierung des Alten Rheins informiert wurde.

Vereint beim Abendessen
«Ich kenne meine Region zwar, habe aber viele neue Facetten entdeckt», goutierte Felix Bischofberger den Ausflug. Zum Abendessen wurde der Kantonsrat dann wieder vereint – in der Markthalle Hundertwasser nahmen die Politikerinnen und Politiker ein gemeinsames Nachtessen ein.