Mechanische Reinigung

Durch den im Grundwasser verlaufenden, acht Meter tief liegenden Haupt-Zulaufkanal gelangt das Abwasser zum Hauptpumpwerk. Dieses fördert das Abwasser ins 12 Meter höher gelegene Rechengebäude. Die extreme Förderhöhe und die fehlende Notentlastung – das Pumpwerk liegt unter dem Spiegel des Alten Rheins und des Bodensees – machen den Betrieb des Pumpwerks sehr anspruchsvoll. Da die Kapazität der biologischen Reinigung auf 1‘000 Liter pro Sekunde beschränkt ist, wird bei Starkregen die darüber liegende Menge in drei Regenbecken gepumpt. Dort wird die gröbste Verschmutzung zurückgehalten, und das verdünnte Mischwasser in den Alten Rhein entlastet.

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Erste Etappe der mechanischen Klärung ist die Rechenanlage. Hier werden Grobstoffe, etwa WC-Papier, Küchenabfälle oder Plastik aufgrund der Grösse in einem feinen Rechen abgetrennt. Diese Stoffe werden in eine Rechengutwaschpresse gefördert und nach dem Auswaschen der Restorganik ausgepresst. Mit einem Wasseranteil von knapp 50% gelangt das ‚Rechengut‘ zur Kehrichtverbrennungsanlage.

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Anschliessend werden Sand und Öl im kombinierten Sandfang/Ölabscheidebecken aufgrund ihrer unterschiedlichen Dichte zum Wasser abgetrennt.  Durch Lufteinpressung entstehenden Wasserturbulenzen und halten organische Kleinstteile wie z.B. Fäkalien in Schwebe. Schwerere Fremdstoffpartikel wie z.B. Sand sinken an den Beckenboden, leichtere wie z.B. pflanzliche Fette gelangen in den seitlich angebrachten Abscheidebecken an die Oberfläche und via Räumer in den Voreindicker. Der gleiche Räumer schiebt unten den abgelagerten Sand in einen Trichter, von da gelangt er über eine Pumpe in den Sandsilo. Nach der Abtrennung des organischen Restmaterials in einem Wäscher wird der Sand in einer Deponie entsorgt.

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Bevor das Abwasser in die Vorklärbecken eintritt, wird die Fliessgeschwindigkeit stark gedrosselt. Die Wasserberuhigung führt zum angestrebten Absetzvorgang der Fäkalstoffe. Der Schlamm wird mit Seilzugräumern gegen die Fliessrichtung in die Schlammschächte geschoben. Via Voreindicker, wo nach einer Sedimentation des Schlamms Wasser abgezogen werden kann, gelangt der Schlamm zur Schlammbehandlung.

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