Elimination von Mikroverunreinigungen

Die Abwasserreinigung war zwar in den letzten Jahren effektiv und erbrachte die gewünschte Reinigung für Grobstoffe, Kohlenstoff, Stickstoff und Phosphor. Davon ausgenommen war jedoch die wachsende Zahl von Mikroverunreinigungen oder Spurenstoffen. Es handelt sich in erster Linie um Chemikalien für den Pflanzen- und Materialschutz, also etwa Biozide und Pestizide, Zusätze in Reinigungsmitteln oder Hautcrèmes sowie Antibiotika und Wirkstoffe aus Medikamenten wie z.B. Empfängnisverhütungsmittel. Diese Stoffe kommen in sehr geringen Konzentrationen vor und können auf Wasserorganismen und auf ganze Ökosysteme eine verheerende Wirkung entfachen. Die Verweiblichung von männlichen Fischen ist nur ein Beispiel.

Diese Mikroverunreinigungen gelangen über diffuse Quellen (z.B. Landwirtschaft) und über Punktquellen (ARA) in die Gewässer. Ab einer gewissen Grösse müssen Kläranlagen in der Schweiz von Gesetzes wegen aktiv werden und Anlagen zum Abbau der Spurenstoffe erstellen.

Im Jahre 2016 haben die Delegierten einen Kredit von 21.8 Mio. CHF genehmigt. Das Projekt beinhaltete den Bau einer zusätzlichen Reinigungsstufe zur Elimination der Spurenstoffe. Verfahrenstechnisch ist die Entnahme zweigeteilt. In einer Ozonungsstufe werden die Partikel aufgespaltet und in der anschliessenden Filtration mit granulierter Aktivkohle GAK werden die aufgespalteten Partikel absorbiert und abgeschieden.

Im Sommer 2019 konnte das Verfahren Schritt um Schritt in Betrieb genommen werden. Die zusätzlichen Reinigungsstufen ermöglichen die Behandlung des Abwassers nach dem derzeit maximalen Stand der Technik. Ein zusätzlicher Beleg für die Innovationskraft des AVA ist die ausgeklügelte Qualitätsüberwachung, wofür ein Biomonitoring mit Fischbehältern eingesetzt wird.