Siedlungsentwässerung und Abwasserableitung

Gebrauchtes Wasser loszuwerden, gehörte einstmals zu den simpelsten Dingen der Welt: Nach dem bequemen Motto „Ex und hopp“ wurde es im Freien schwungvoll entsorgt und versickerte im Erdboden. Oder man kippte es einfach in ein fliessendes Gewässer – meistens in der weitverbreiteten Annahme, dass die natürlichen Selbstreinigungskräfte schon alles richten werden.

Zwischen den damaligen Gepflogenheiten und der heutigen Abwasserentsorgung liegen tatsächlich Welten. Zumindest in den Industrieländern gilt es als selbstverständlich, dass das Abwasser zunächst in das Netz der öffentlichen Kanalisation geleitet wird und auf diesem Weg zu einer Kläranlage gelangt, wo es gereinigt wieder einem Gewässer zugeführt wird.

Abwasser ist nach der offiziellen Terminologie die Gesamtheit der von einem Grundstück abgeleiteten Wassermengen, dazu zählt Wasser aus Küche, Bad und Toilette, aus Gewerbe- und Industriebetrieben sowie Regenwasser von Dächern, Strassen und Plätzen. Abwasser wird grundsätzlich in „verschmutzt“ und „nicht verschmutzt“ eingeteilt, wobei das Abwasser aus den Haushalten und aus den Gewerbe- und Industriebetrieben in der Regel immer verschmutzt ist. Regenwasser hingegen kann von Fall zu Fall beides sein, wobei die Beurteilung aufgrund verschiedener Kriterien vorgenommen wird.

100204_Stollenmarsch 2010 008